SAMMELSURIUM für Trompeten
Werke von Adriana Hölszky, Isabel Mundry, Peter Maxwell Davies, Benjamin Britten, James Tenney, Marc Sabat und Johannes X. Schachtner

Im Konzert "Sammelsrurium" ist die Trompete und all ihre Nebeninstrumente (von der Barock-Trompete über die Sopran-Posaune bis hin zu Vierteltoninstrumenten) in all ihrer Vielgestaltigkeit zu erleben. Das Programm vereint durchaus heterogene musikalische Sprachen. Es spannt den Bogen von Adriana Hölszky, Isabel Mundry und Marc Sabat zu Benjamin Britten und James Tenney, von Sir Peter Maxwell Davies und seinem ausschließlich für Naturtrompeten geschriebenen Werk – der britische Komponist starb im März letzten Jahres – zu dem spezifisch für die vier Interpreten konzipierten neuen Trompete(n)-Stück von Johannes X. Schachtner, das an diesem Abend uraufgeführt wird.

Matthew Sadler, Paul Hübner, Saleem Khan, Thilo Steinbauer
Trompeten

Benjamin Britten (1913-1976)
Fanfare for St Edmundsbury für 3 Trompeten (1959)

Isabel Mundry (*1963)
Geträumte Räume Nr. I, II und V (1999)

James Tenney (1934-2006)
Timbres für 4 Instrumente (1969)

Adriana Hölszky (*1953)
Weltenenden (1992, UA der Quartett-Fassung)
B für 4 Flügelhörner
C für 4 Trompeten
D für 4 Piccolotrompeten

PAUSE

Peter Maxwell Davies (1934-2016)
Fanfare für Carinthia für 4 Trompeten (2004)

Marc Sabat (* 1965)
Jean-Philippe Rameau für 3 Instrumente (2012)

Johannes X. Schachtner (*1985)
Sammelsurium für 4 Trompeter (2016/2017) URAUFFÜHRUNG
I Vor’m Spiel: con il bocchino
II Invocazione: Tromba da tirarsi
III Harlekinade: Tromba sopranina
IV Meditazione: Chiarina aida
V Fanfarig: Tromba cattolica
VI Totentrompete: Tromba tedesca
VII Silent twins: Tromba marinara
VIII Arietta: Flicorno
IX Stretta (Omaggio a Arban): Tromba piccola

Die Trompete ist in der Neue-Musik-Szene im Augenblick eigentlich so etwas wie ein „Newcomer”. Lange wurden ihre spieltechnischen und klanglichen Möglichkeiten kaum weiterentwickelt, und sie wechselte nur zwischen traditionellen Orchesteraufgaben und dem Idiom der Jazz-Trompete. Mein neunsätziger Zyklus Sammelsurium stellt fast panoptikumartig verschiedenste Spieltechniken, Ausdrucksformen und vor allem verschiedenste Trompeten-instrumente (von der ventillosen Barocktrompete über die Sopran-Posaune bis hin zu Viertelton-Instrumenten) neben- und gegeneinander und lässt so ein skurriles Panorama an Trompetenklängen entstehen.
Johannes X. Schachtner

Matthew Sadler wurde 1981 in London geboren, wo er zunächst einen
Abschluss mit Auszeichnung in Geschichte an University College London absolvierte. Anschließend studierte er Trompete in München, Hannover und an der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker. Seit 2012 ist er festes Mitglied des Mahler Chamber Orchestra und spielt zudem im Lucerne Festival Orchestra. 2009 gründete er mit vier Blechbläserkollegen das Ensemble Schwerpunkt, ein Ensemble für Neue Musik. Schwerpunkt war 2015 Ensemble-in-Residence beim aDevantgarde Festival in München und 2016 beim Time of Music Festival in Viitasaari, Finnland. Im April diesen Jahres wird Schwerpunkt das Klangbrücken Festival in Hannover eröffnen. 2017 spielt Matthew Sadler Uraufführungen von für ihn neu komponierten Werken, Kompositionen von Benedict Mason, Richard Ayres und Johannes X. Schachtner.

Paul Hübner lernte sein Handwerk bei Malte Burba und Mike Svoboda und als Stipendiat in der Internationalen Ensemble Modern Akademie. Als Trompeter und Komponist widmet er sich aktueller und experimenteller Musik, solistisch und in unterschiedlichsten Ensembleformationen. Gründungsmitglied der Ensembles 3® und mam.manufaktur für aktuelle musik. Intensives Zusammenwirken mit Komponisten seiner Generation zur Realisation neuer Werke für ein umfangreiches (Blechblas-)Instrumentarium sowie eigene Kompositionen und Filmarbeiten

Saleem Khan, 1989 in Lower Hutt, Neuseeland geboren, wuchs ab dem zweiten Lebensjahr in den Niederlanden auf. 2011 machte er seinen Bachelor Abschluss an die Hochschule in Groningen bei A. Van Der Merk. Es folgte von 2011 bis 2013 ein Masterstudium an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Reinhold Friedrich und Barocktrompete bei Edward H. Tarr. Von 2014 bis 2016 war er als Solotrompeter im Gustav-Mahler-Jugendorchester tätig und spielt seit 2016 in gleicher Position bei den Münchner Symphonikern.

Thilo Steinbauer, 1984 in Stuttgart geboren, begann sein Trompetenstudium 2005 bei Klaus Schuhwerk an der Musik-Akademie der Stadt Basel. Dort nahm er an Meisterkursen u. a. bei Marco Blaauww, Reinhold Friedrich und Markus Stockhausen teil und schloss im Sommer 2010 mit dem Master of Arts in Musikpädagogik ab. Anschließend besuchte er in der Hochschule für Musik und Theater München die Meisterklasse von Johannes E. Läubin, die er 2013 abschloss. Der Schwerpunkt Thilo Steinbauers musikalischer Tätigkeit ist das Orchesterspiel. Neben Aushilfen im Münchener Kammerorchester, im Bayerischen Staatsorchester und im Sinfonieorchester Basel, wo er unter Dirigenten wie Dennis Russel Davies, Zubin Mehta und Mario Venzago spielte, tritt er nun vermehrt mit dem neu gegründeten Barockensemble Concerto München auf.